Story und Regie: Zeha Schröder - Musik: Daniel Ableev - mit: Kascha B, Konrad Haller, Zeha Schröder, Johan Schüling und Anke Winterhoff - Ort: Zwinger (Promenade / Höhe Kanalstr., Münster) - Dauer: ca. 90 Minuten - Uraufführung: 17.06.2015
Die Stücke, in denen wir eine fantastische Geschichte mit nachprüfbaren historischen oder wissenschaftlichen Fakten verknüpfen, entfalten oft einen besonderen Reiz. Das gilt für unser legendäres Spukdorf "Mühlensell" ebenso wie für die bizarren Verschwörungstheorien von "Vernes Mörder Ich" oder das Museumsphantom "Belfeghùr". In diese Reihe fügt sich unser neues Zwinger-Projekt "Das Tiscali Rätsel" nahtlos und vielversprechend ein...
Die Studentin Jo (Anke Winterhoff) dreht im Rahmen eines Filmseminars eine kleine Dokumentation über ihren eigentlich etwas unscheinbaren WG-Kumpel Jannek (Johan Schüling) - und wird unvermittelt Zeugin, wie der junge Mann durch eine seltsame Mail in einen Strudel von Machenschaften und Intrigen um den angeblich "größten Schatz der Antike" hineingezogen wird.
Die Kamera stets im Anschlag, begleitet sie ihren "Mitwohni" von Münster über Wien bis nach Sardinien. Auf der malerischen Mittelmeerinsel folgen die beiden Youngster der Spur des "Tiscali-Rätsels", eines uralten kryptischen Textes, der einer antiken Schnitzeljagd gleicht: vom prähistorischen "Elefanten von Castelsardo" über die imposante Bronzezeitfestung "Su Nuraxi" bis zum sagenhaften Bergheiligtum Tiscali legen die beiden Studenten und das hilfreiche Ehepaar Gerdes (Zeha Schröder, Kascha B) hunderte Kilometer kreuz und quer auf der Insel zurück und tragen jahrtausendealte Hinweise wie Puzzleteile zusammen, stets verfolgt und beschattet von dem zwielichtigen Geheimdienstler Greymann (Bühnenboden-Chef Konrad Haller). Am Ende erwartet die fünf Schatzsucher eine Überraschung, mit der keiner von ihnen gerechnet hat...
Genau so abenteuerlustig und unermüdlich wie die Protagonisten hat sich das fünfköpfige Ensemble im April 2015 auf den Weg nach Sardinien gemacht und dort an authentischen, spektakulären Drehorten zahlreiche Filmszenen eingespielt, die zu wesentlichen Bestandteilen der Bühneninszenierung werden. Film- und Spielhandlung sind ineinander verschränkt und entführen das Publikum in den Kosmos der mysteriösen Nuraghenkultur, deren Regeln und Realitäten bis heute nur ansatzweise entschlüsselt wurden.