Text: William Shakespeare, William Strachey - Regie: Zeha Schröder - Mit: Helge Salnikau und Irmhild Willenbrink - Musik: Daniel Ableev - Ort: Fährschiff Solaaris, Aasee - Dauer: ca. 80 Minuten - Premiere: 07.06.2012
Eine Katamaranfähre gleitet, von lautlosen Elektromotoren angetrieben, durchs Wasser und kommt mitten auf dem nächtlichen Aasee zum Stehen. Eine seltsame Gestalt steht an Deck und murmelt unverständliche Flüche. Kurz darauf hört man fragende Hilferufe von draußen. Ein junger Mann rettet sich triefnass auf die im Wasser treibende „Miniatur-Insel“, begegnet ihrem brummigen „Herrscher“ - und wird von ihm in eine verwirrende Reihe von Szenen, Prüfungen, Aufgaben verstrickt, in deren Verlauf sich der unwirsche Gastgeber auch in andere Gestalten zu verwandeln scheint: liebenswerte junge Frauen, Luftgeister, Waldschrate... Doch der Sinn dieser Scharaden erschließt sich dem Gestrandeten erst nach und nach.
Shakespeares letztes Schauspiel „Der Sturm“ ist ein Meilenstein der Theatergeschichte. In der Fassung von Freuynde + Gaesdte wird die Geschichte völlig neu und anders erzählt. Denn das berühmte Stück wird um Tatsachenberichte ergänzt, auf die sich schon Shakespeare selbst bezogen hat, nämlich die Erzählungen der Überlebenden des Aussiedlerschiffes „Sea Venture“, das im Jahr 1609 vor Virginia gesunken ist. Aus den spannenden Texten montiert Münsters preisgekröntes „Theater an ungewöhnlichen Orten“ ein Zwei-Personen-Stück mit viel Zauberei, Maskerade und Verwandlung. Mit Helge Salnikau und Irmhild Willenbrink sind zwei Darsteller aus der ersten Schauspielerriege Münsters „an Bord“ der Produktion, die Regie liegt in Händen von F+G-Gründer Zeha Schröder.
Die Inszenierung an Deck eines lautlos im Wasser liegenden Großkatamarans verspricht ein ganz besonderes Theatererlebnis.