Leonce und Lena

Etwas ist faul im Staate - nein, nicht Dänemark, sondern Popo. Wo auch immer der liegen mag. Der dortige Regent, König Peter, hat jedenfalls die Faxen dicke und beschließt, seinen faulenzenden Sohn, den nicht mehr ganz jugendlichen Prinzen Leonce, mit der Thronfolgerin des Nachbarstaates Pipi zu verheiraten. Diese (auch nicht mehr taufrische) Prinzessin Lena tut daraufhin das einzig Vernünftige: sie nimmt kurzerhand Reißaus. Ohne zu ahnen, dass Leonce seinerseits Fersengeld gibt...

Es kommt, wie es kommen muss. Die beiden Runaway-Königskinder treffen zufällig aufeinander - und verlieben sich unsterblich. Sehr zum Unmut ihrer beiden treuen Begleiter, der gestrengen Gouvernante und des karrierebewussten Hofmeisters. Aber Büchner wäre nicht der Schelm, der er ist, wenn es ihm nicht gelingen würde, sein kratzbürstig-melancholisches Liebespaar zum Traualtar, zu tieferer (Selbst-)Erkenntis und letztlich zielstrebig in Richtung Glück zu manövrieren...

Die charmante und zugleich bissige Komödie, die zwischen kindlicher Albernheit und philosophischer Weltbetrachtung oszilliert, zeigen wir als szenischen Open-Air-Parcours im Botanischen Garten der WWU. Dann entspinnt sich an sieben verschiedenen Schauplätzen die Geschichte um eine amüsant-romantische Liebe wider Willen, bis Prinz Leonce zu dem Schluss kommt: "Ei Lena, ich glaube, das war die Flucht ins Paradies. Ich bin betrogen!"

Das gut gelaunte Darstellerquartett besteht aus Ensembleleiter Zeha Schröder (der auch für die Regie verantwortlich zeichnet) sowie Johan Schüling, Anke Winterhoff und - erstmals für F+G - die hinreißend amüsante Kascha B als Prinzessin Lena.